Artikel: Warum so wenige Kleidungsstücke repariert werden – und wie wir das ändern können
Warum so wenige Kleidungsstücke repariert werden – und wie wir das ändern können
Die Textilindustrie produziert jährlich Milliarden von Kleidungsstücken – doch ein großer Teil davon landet bereits nach kurzer Zeit im Müll. Reparaturen könnten dazu beitragen, die Lebensdauer von Kleidung zu verlängern und den Ressourcenverbrauch der Branche zu reduzieren.¹ Dennoch werden nur wenige Kleidungsstücke repariert. Doch warum ist das so?
Fast Fashion und die Wegwerfkultur
Ein zentraler Grund ist die Schnelllebigkeit der Mode. Fast Fashion dominiert die Textilindustrie mit günstigen Preisen, häufig wechselnden Kollektionen und dem ständigen Drang nach Neuem. Kleidung wird zunehmend als Wegwerfprodukt wahrgenommen – ein Trend, der Reparaturen überflüssig erscheinen lässt.²
Verbraucher gewöhnen sich daran, dass neue Kleidungsstücke oft billiger sind als eine fachgerechte Reparatur. Warum einen Pullover für 30 Euro reparieren lassen, wenn ein neues Modell für 15 Euro erhältlich ist?³ Die geringe Wertschätzung für Kleidung verstärkt diese Dynamik zusätzlich.
Die Herausforderungen von Reparaturen
Reparaturen in der Textilindustrie stoßen auf zahlreiche Hürden:
- Minderwertige Materialien: Fast-Fashion-Produkte bestehen häufig aus minderwertigen Stoffen, die schwer zu reparieren sind. Ein dünner Polyesterstoff mit einem Riss lässt sich oft nur schwer nähen, ohne dass die Schwachstelle erneut aufreißt.⁴
- Komplexe Verarbeitung: Viele Kleidungsstücke bestehen aus einer Mischung verschiedener Materialien oder haben komplizierte Nähte, die Reparaturen erschweren.⁵
- Fehlende Infrastruktur: In vielen Ländern fehlt es an flächendeckenden Schneidereien oder Reparaturdiensten. Selbst in urbanen Gebieten ist es nicht immer einfach, kompetente Anbieter zu finden.⁶
- Kostenfaktor: Reparaturen sind oft teurer als Neukäufe, vor allem bei Standardartikeln wie T-Shirts oder Jeans. Selbst einfache Änderungen wie das Ersetzen eines Reißverschlusses können unverhältnismäßig teuer sein.⁷
Warum Langlebigkeit der Umwelt hilft
Die Lebensdauer von Kleidungsstücken zu verlängern, ist eine der effektivsten Möglichkeiten, die Umweltbelastung der Modeindustrie zu reduzieren. Studien zeigen, dass allein das Tragen eines Kleidungsstücks für neun zusätzliche Monate dessen CO₂-Fußabdruck um bis zu 30 % senken kann.⁸
Durch längeres Tragen wird nicht nur weniger Energie und Wasser für die Produktion neuer Kleidung benötigt, sondern auch die Entsorgungskosten sinken. Es entsteht weniger Textilmüll, und die natürlichen Ressourcen, die in der Textilproduktion verbraucht werden, bleiben länger geschont. Langlebigkeit und Nachhaltigkeit gehen hier Hand in Hand.
Die Rolle der Hersteller
Auch die Textilindustrie selbst trägt dazu bei, dass so wenig repariert wird. Viele Hersteller konzipieren ihre Produkte nicht für eine lange Lebensdauer oder einfache Reparaturen. Stattdessen setzen sie auf möglichst kostengünstige Produktion und häufig wechselnde Designs.⁹
Einige Marken erschweren Reparaturen bewusst, indem sie Ersatzteile zurückhalten oder ihre Kleidungsstücke so produzieren, dass Reparaturen kompliziert oder gar unmöglich sind. Kleidung wird dadurch zu einem Wegwerfprodukt.¹⁰
Reparatur leicht gemacht: Trusted by Flip und Repair Rebels
Um es Verbrauchern einfacher zu machen, ihre Kleidungsstücke reparieren zu lassen, bietet Trusted by Flip in Kooperation mit Repair Rebels eine praktische Lösung: Über die Plattform kannst du Kleidung unkompliziert reparieren lassen. Und als besonderes Angebot erhältst du mit dem Rabattcode FLIP10 10 % Rabatt auf deine nächste Bestellung bei repair-rebels.com. So wird nachhaltiges Handeln nicht nur einfach, sondern auch erschwinglich.
Was getan werden kann
Trotz der Hindernisse gibt es Ansätze, um die Zahl der Reparaturen in der Modeindustrie zu erhöhen:
- Design for Repair: Hersteller könnten Kleidungsstücke so gestalten, dass sie leicht zu reparieren sind – etwa durch modulare Reißverschlüsse oder austauschbare Knöpfe.¹¹
- Förderung von Reparaturdiensten: Öffentliche Initiativen und Förderungen könnten dazu beitragen, dass Schneidereien und Reparaturangebote flächendeckend verfügbar und erschwinglich werden.
- Aufklärung der Verbraucher: Viele Menschen wissen nicht, dass Reparaturen oft günstiger und umweltfreundlicher sind als Neukäufe. Mehr Bewusstsein könnte die Nachfrage nach Reparaturen erhöhen.¹²
- Politische Anreize: Gesetze wie das Recht auf Reparatur, das in der EU diskutiert wird, könnten die Reparaturfreundlichkeit von Produkten fördern und Hersteller in die Pflicht nehmen.¹³
Fazit
Dass so wenige Kleidungsstücke repariert werden, liegt an einer Kombination aus Fast-Fashion-Dominanz, mangelnder Reparaturinfrastruktur und dem Verhalten der Verbraucher. Dabei macht es einen enormen Unterschied für die Umwelt, Kleidung möglichst lange zu tragen. Mit Initiativen wie Trusted by Flip und Partnerangeboten wie Repair Rebels können jedoch Hürden abgebaut werden. Reparaturen bieten eine einfache Möglichkeit, die Lebensdauer von Kleidung zu verlängern und den Ressourcenverbrauch der Modeindustrie zu senken. Jetzt ist es an uns allen, diese Chancen zu nutzen.
Quellen
¹ Greenpeace e.V. (2017), Konsumkollaps durch Fast Fashion. https://www.greenpeace.de/publikationen/konsumkollaps-fast-fashion
² Ellen MacArthur Foundation (2017), A New Textiles Economy. https://www.ellenmacarthurfoundation.org/textiles-economy
³ Statista (2023), Durchschnittspreise für Kleidung in Europa. https://www.statista.com/fashion-prices
⁴ Scherer, K. (2023), Schwieriges Recycling in der Modebranche. https://www.deutschlandfunk.de/textilrecycling
⁵ Umweltbundesamt (2020), Textilabfälle vermeiden durch längere Nutzung. https://www.uba.de/textilabfall-studie
⁶ Fashion Revolution (2022), Repair Revolution: How fixing clothes can save the planet. https://www.fashionrevolution.org/repair-revolution
⁷ Reparatur-Initiative Deutschland (2022), Hindernisse für die Reparaturkultur. https://www.repair-de.org/hindernisse
⁸ WRAP (2012), Valuing our clothes. https://www.wrap.org.uk/valuing-our-clothes
⁹ Lorenzen, N. (2022), Endstation lineare Wirtschaft. https://fashionchangers.de
¹⁰ Braumüller, J. et al. (2020), Fashion Changers. Knesebeck.
¹¹ Patagonia (2023), Worn Wear Program. https://www.patagonia.com/repair
¹² Diekamp, K. & Koch, W. (2010), Eco Fashion. Top-Labels entdecken die Grüne Mode. München: Stiebner Verlag.
¹³ Europäische Kommission (2023), Initiativen für ein Recht auf Reparatur. https://ec.europa.eu/reparatur-recht